Du hast sehr gute Noten, kannst strukturiert arbeiten und träumst davon, schnell in der Forschung Fuß zu fassen? Obwohl es nicht üblich ist,besteht die Möglichkeit, direkt nach dem Bachelor zu promovieren und Zeit zu sparen. Wie das funktioniert, erfährst Du hier.

Die Fast-Track-Promotion – Doktortitel im Eilverfahren

Die sogenannte Fast-Track-Promotion ist nach einem Beschluss der Konferenz der Kultusminister seit dem Jahre 2011 möglich. Das bedeutet, dass besonders qualifizierte Studenten und Studentinnen das Masterstudium überspringen oder zu verkürzen und so schneller mit ihrer Dissertation beginnen können. Zunächst solltest Du Dich informieren, ob es in dem Studiengang Deiner Wahl überhaupt die Möglichkeit gibt, direkt nach dem Bachelor zu promovieren. Dies ist von Universität zu Universität anders. Die Anforderungen variieren ebenfalls stark.

Wähle Deinen Doktorvater weise

Willst Du Deinen Doktor schnell machen, solltest Du zunächst mit Deinem zukünftigen Betreuer sprechen und ihn oder sie überzeugen, dass Du trotz Deiner kurzen Zeit an der Uni wissenschaftlich arbeiten kannst. Ideal ist es, Dich an einen Dozenten zu wenden, der Deine Arbeitsweise kennt, dem Du positiv aufgefallen bist, und der Dir diese anspruchsvolle Aufgabe zutraut. Sympathie zwischen Doktorvater und Promovierendem sollte natürlich auch vorhanden sein.

Die Anforderungen einer Fast-Track-Promotion

Viele Universitäten setzen voraus, dass der Bachelor mit einer Gesamtnote von 1,5 abgeschlossen wurde. Ist der Absolvent schlechter, ist eine schnelle Promotion ausgeschlossen. In manchen Verfahren musst Du einen wissenschaftlichen Vortrag halten und Dich anschließend den kritischen Fragen einer Prüfungskommission stellen. In vielen Fällen musst Du auch ein Motivationsschreiben verfassen, indem Du Dein wissenschaftliches Ziel beschreibst. Zudem kann es sein, dass Du vor Deiner Promotion schon einige Module des Masterstudiums mit Bravour bestanden haben musst. Hast Du diese Leistungen erbracht und scheust die Herausforderung nicht, steht einer glänzenden wissenschaftlichen Karriere nichts mehr im Wege.

Zwei Wege zur schnellen Promotion

In der Regel absolvierst Du ein einjähriges Studium, das Dich auf Deine Promotion vorbereitet. Danach beginnt ein dreijähriges Forschungsstudium. Ob Du parallel zu Deiner Promotion noch den Masterabschluss machen musst, hängt von Deiner Universität ab. Auch hier gibt es Unterschiede. So kann der Master an einer Uni in zwei, an einer anderen in drei Semestern abgeschlossen werden.

Promovieren im Ausland?

In Großbritannien oder den USA ist die schnelle Promotion üblicher als hierzulande – besonders in den Naturwissenschaften. Dort können sich viele Bachelor-Absolventen für das Promotionsstudium bewerben. Lockt Dich die weite Welt, wäre dies eine schöne Möglichkeit. Bedenke aber, dass das Bachelor-Studium in den USA ein Jahr länger dauert, was dazu führt, dass nicht alle Universitäten Deinen Abschluss akzeptieren. Auch ist der Ruf Deiner Universität in den USA wichtiger als hierzulande und das Studium ist zudem mit hohen Kosten verbunden.

Promovieren mit Bachelor – Pro und Kontra

Es spricht einiges gegen, aber mehr für die schnelle Promotion.

Kontra:

• wenig Berufserfahrung vor der Promotionsstudium
• ein hoher Work-Load, weniger Freizeit

Pro:

• ein Bonus für den Lebenslauf
• früher Berufseinstieg und ein höheres Gehalt
• Möglichkeit, direkt an interessanten Themen zu arbeiten
• es ist eine Auszeichnung, schnell promovieren zu dürfen

Chefschreiber

Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

More Posts - Website

Von Chefschreiber

Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

Ein Gedanke zu “Promovieren mit dem Bachelor – Alles, was Du dazu wissen solltest”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert