Für manche ein einziger Horror, für andere die perfekte Gelegenheit, das eigene Redetalent unter Beweis zu stellen: Referate sind ein unvermeidbarer Bestandteil des Studiums. Wir haben sieben Tipps für Dich gesammelt, mit denen Du Kommilitonen und Dozenten gleichermaßen begeisterst.

1. Erstelle eine Gliederung

Genau wie bei schriftlichen Arbeiten ist die Struktur die Basis eines gelungenen Referates. Je klarer Deine Gedanken und Argumente strukturiert sind, desto eher werden Deine Zuhörer von Deinen Ausführungen angetan sein. Du kannst Dich hierbei auch an den Empfehlungen für schriftliche Arbeiten orientieren, denn der Aufbau ist derselbe wie zum Beispiel bei einer Bachelorarbeit:

  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss

Die Einleitung kannst Du mit einer Frage beginnen, die Neugier weckt und Deine Kommilitonen ins Grübeln bringt. Lasse anschließend eine Kunstpause folgen, um die Spannung zu steigern. Erst dann verrätst Du die Lösung. Mit diesem Überraschungseffekt sicherst Du Dir die Aufmerksamkeit Deines Publikums.

Tipp: Plane gern auch eine Pointe am Schluss ein, um das Publikum mit einem Schmunzeln aus Deinem Referat zu entlassen. Das sorgt für ein positives Gefühl bei allen Beteiligten – auch beim Dozenten.

2. Übe laut

Referate werden besser, je häufiger Du sie laut einsprichst. Stelle Dich dabei vor den Spiegel oder frage Freunde bzw. Mitbewohner, ob Sie sich eine halbe Stunde Zeit für Deinen Vortrag nehmen können. Diese Vorteile hat das laute Üben:

  • Du erkennst holprige Stellen
  • Deine Aussprache verbessert sich
  • Du kannst Deine Körperhaltung und -sprache prüfen
  • Du redest flüssiger
  • Du gewinnst mehr Sicherheit und Präsenz
  • Du wirst unabhängiger von Notizen
  • Dein Zugang zum Thema intensiviert sich

Diese positiven Effekte sind unabhängig davon, ob Du Dein Referat einer Gruppe oder dem Spiegel vorträgst. Andere Menschen geben Dir jedoch Feedback, was Dir zusätzlich weiterhelfen kann. Höre Dir auch aufkommende Fragen oder Unklarheiten an, die es bei Deinem Test-Referat geben sollte.
Tipp: Versuche, so viel wie möglich frei zu sprechen. Das wirkt souveräner und verringert die Gefahr, dass Du den roten Faden verlierst. Nutze bestenfalls nur Karteikarten mit Stichworten anstelle von langen Zetteln.

3. Stelle die Stoppuhr

Ein häufiger Knackpunkt bei Referaten ist die vorgegebene Dauer. Manch ein Redner verzettelt sich und wird dann vom Dozenten inmitten der Ausführungen unterbrochen. Klar, dass Du so etwas nicht erleben möchtest. Stelle Dir daher eine Stoppuhr, während Du ganz im Sinne von Tipp Nr. 2 das Referat laut übst. Praktischerweise hat heutzutage jedes Smartphone diese Funktion integriert. Nutze sie!

4. Erlaube Dir Nervosität

Viele Studenten sehen in der Aufregung eines Referates ein Schreckgespenst. Die Folge: Sie bekommen weiche Knie, wenn sie nur daran denken, vor anderen zu sprechen. Sie malen sich Schreckensszenarien aus und spulen sie wieder und wieder in ihrem Kopf ab. Dann ist es natürlich kein Wunder, wenn sie beim eigentlichen Referat tatsächlich sehr aufgeregt sind.
Wesentlich besser ist es, wenn Du Dir sagst: „Auch wenn ich nervös werde, ist es ok“. Du wirst sehen: Durch eine solch annehmende Haltung wird die Nervosität schnell verschwinden oder gar nicht erst aufkommen. Aus der Psychologie ist bekannt, dass negative Gefühle sich durch inneren Widerstand verstärken. Umgekehrt werden Ängste und Sorgen deutlich schwächer, wenn wir sie wie ein Beobachter einfach akzeptieren und nicht gegen sie ankämpfen.

Tipp: Den inneren Beobachter kannst Du durch Meditation trainieren. So bekommst Du mehr Abstand und Souveränität gegenüber Deiner eigenen Aufregung.

5. Fasse Dich kurz

Das höchste Gut der modernen Welt ist Aufmerksamkeit. Deine Zuhörer werden Dir daher dankbar sein, wenn Du bei Deinen Ausführungen auf den Punkt kommst. Orientiere Dich bei der Entwicklung Deines Referates daher an diesen Fragen:

  • Was sind die Kerninformationen?
  • Wie lautet die zentrale Frage, die es zu klären gilt?
  • Welche Zusatzinfos führen vom Thema weg bzw. lassen sich herauskürzen?

Es ist eine hohe Kunst, ein Thema kurz und bündig in einem Referat zu besprechen. Wenn Du mit Präsentationen oder Folien arbeitest, kannst Du wichtige Schlagwörter oder Sätze fett markieren. Auf diese Weise sorgst Du dafür, dass Wesentliches auf einen Blick ersichtlich wird.

6. Nutze Bilder und Grafiken

Wir Menschen lieben Fotos, Bilder und Grafiken. Und den meisten von uns fällt es leichter, Zusammenhänge durch Visualisierung zu verstehen. Mache Dir dies an den passenden Stellen Deines Referates zunutze, indem Du das Gesagte mit Infografiken, Animationen, Videos oder Illustrationen unterfütterst.
Du kannst dabei aus einer Fülle fertiger Grafiken wählen, aber achte unbedingt darauf, die Quelle zu nennen. Auch solltest Du nie fremdes Bildmaterial verwenden, wenn Du nicht über die entsprechende Lizenz dafür verfügst. Kosten- und lizenzfreie Bilder gibt es beispielsweise bei Picjumbo.

7. Sei auf Fragen vorbereitet

Alle Augen waren für eine halbe Ewigkeit auf Dich gerichtet. Das Pochen der Fingerknöchel auf den Tischen will Dir sagen: geschafft, Du kannst Dich wieder setzen. Fast. Denn da gibt es bekanntermaßen immer diesen einen Kommilitonen, der es ganz genau wissen will und Dich mit Fragen löchert.
Oder der Dozent will noch etwas Wissen aus Dir herauskitzeln. Gut gewappnet bist Du, wenn Du Dich schon im Vorhinein damit auseinandergesetzt hast, welche Fragen auf Dich zukommen könnten. Im Idealfall kommen Deine Antworten dann locker und wie von selbst. Solltest Du eine sehr spezifische Frage gestellt bekommen, auf die Du keine Antwort hast, dann verweise auf Fachliteratur.

Fazit

Referate lassen sich mit Struktur und Übung meistern. Je besser Du über Dein Thema Bescheid weißt und Dir gleichzeitig erlaubst, auch etwas aufgeregt zu sein, umso leichter bekommst Du den Vortrag über die Bühne. Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei!

Chefschreiber

Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

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Von Chefschreiber

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