Eine Doktorarbeit zu schreiben ist ein langwieriges Unterfangen. Hat man nicht gerade eine Doktoratsstelle an der Uni, sind die meisten Doktoranden berufstätig. Deshalb überlegen viele, Ihre Doktorarbeit von einem Ghostwriter schreiben zu lassen. Das Geschäft mit dem Ghostwriting floriert. Ganze Ghostwriting-Agenturen haben sich heraus gebildet, die Ghostwriter-Suchende und Ghostwriter zusammen bringen. Allerdings hat das Ghostwriting sowohl für den Auftragnehmer als auch für den Auftraggeber einige rechtlichen Tücken, die Du kennen solltest. Dieser Artikel erläutert kurz und übersichtlich, welche Tätigkeiten Du ohne Bedenken von einem seriösen Ghostwriter übernehmen lassen kannst und welche nicht.
Lektorat durch einen Doktorarbeit-Ghostwriter
Ohne Bedenken möglich ist zunächst ein Lektorat der Doktorarbeit durch den Ghostwriter. Hier geht es zunächst darum, die Arbeit im Hinblick auf sprachliche Ausdrucks- und Rechtschreibfehler zu kontrollieren. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil Du selbst oft einen „Tunnelblick“ hast, wenn Du schon lange an der Doktorarbeit schreibst. Es kann sein, dass Du Fehler nicht mehr erkennst, weil Du Dich auf andere, oft auch inhaltliche Dinge konzentrierst. Das Lektorat eines Ghostwriters kann da weiter helfen. Gegenstand des Lektorats sind daher vor allem die Verbesserung von Typografie, Orthografie und Grammatik.
Korrektorat
Das Korrektorat geschieht in der Regel nach dem Lektorat und umfasst normalerweise die Endfassung der Dissertation, üblicherweise bevor diese gedruckt wird. Es bezieht sich in der Regel nur mehr auf Formalia wie die Zitation, das richtige Setzen von Satzzeichen und Quellenverzeichnisse bzw. Fußnoten. Genau wie das Lektorat ist auch dieses eine rechtlich unproblematische Leistung des Ghostwriters.
Datenauswertung & Analyse vom Doktorarbeit-Ghostwriter
Ebenso möglich ist es, z.b. bei einer sozialwissenschaftlichen Arbeit einen Ghostwriter Daten auswerten zu lassen. Gegenstand der Dissertation ist ja eine eigene gedankliche Leistung. Die Auswertung von Daten ist aber etwas intersubjektiv Nachvollziehbares und Reliables: Das heißt, dass die Auswertung von mehreren verschiedenen Personen, sind die Daten reliabel, ident wiederholt wird. Deshalb ist das Durchführenlassen der Datenauswertung durch einen Ghostwriter auch unproblematisch, weil man damit ja keine gedankliche Leistung eines Anderen übernimmt, wie z.B. bei der Fragebogen-Auswertung bei Umfragen. Wichtig ist für die Dissertation ja nur, was man mit den Daten macht, d.h. wie sie interpretiert werden.
Coaching bei der Doktorarbeit
Eine weitere unproblematische Leistung des Ghostwriters ist das Coaching. Vielleicht hast Du noch nie oder nur selten eine Seminararbeit geschrieben und hast daher wenig Erfahrung. Beim Coaching bietet der Ghostwriter eine mündliche Beratung. In einzelnen Fällen kann das Coachen aber auch schriftlich erfolgen (z.b. durch das Austeilen von Merkblättern oder „Checklisten“).
Akademisches Ghostwriting: Erstellung einer Mustervorlage
Vor allem für den Auftraggeber kann das Ghostwriting zum Stolperstein auf dem Weg zum Doktortitel werden. Denn das Einreichen einer wissenschaftlichen Arbeit als Dissertation, die nicht von dem angegebenen Verfasser geschrieben wurde, von Universitäten nicht erlaubt. Dies unterscheidet sich vom normalen Ghostwriting von politischen Reden oder Büchern, die in der Regel nur verkauft werden. Diese Form des Ghostwritings ist für beide Parteien vollkommen legal. Bei wissenschaftlichen Arbeiten hingegen sollten Doktoranden sich lediglich ein Muster ihrer Doktorarbeit schreiben lassen.
Insgesamt ist das Ghostwriting daher auch bei einer Doktorarbeit legal, wenn bestimmte Regeln beachtet werden und dieses nicht über Lektorat, Korrektorat, Datenauswertung, Coaching oder das Erstellen einer Musterstudie hinausgeht. Der Auftraggeber sollte das Auftragswerk wenn möglich nur als Vorlage oder Vorstudie für die richtige Doktorarbeit verwenden.