Referate, Examensarbeiten (z.B. Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Magisterarbeiten, Diplomarbeiten) oder gar Doktorarbeiten von beauftragten und bezahlten Ghostwritern anfertigen zu lassen ist in vielen Ländern sogar modern und quasi eine Zeiterscheinung. Der betreffende Titel wird von wohlhabenden Studenten einfach erkauft. In den Schwellenländern ist dieses Phänomen bereits erschreckend weit fortgeschritten. So teilte jüngst eine Studie des Leiters einer Fakultät an einer renommierten thailändischen Universität traurig mit, dass mittlerweile über die Hälfte der MBA Absolventen thailändischer Hochschulen weder eine zweite Fremdsprache beherrschen, noch in Englischer Sprache eine einfache Frage verstehen oder gar beantworten können. Das Masters Degree mutiert fast zwangsläufig erst in der Wirtschaft und dann in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu einem weitestgehend wertlosen Papier. Bei den Doktoranden ist dieser Effekt noch nicht erreicht und Doktorväter seien angehalten, völlig ungeeignete Aspiranten gleich zu melden.
Mit einer Doktorarbeit werden so genannte Postgraduate Studies dokumentiert und durch die Verpflichtung einer anerkannten Koryphäe auf dem betreffenden Fachgebiet können Doktorväter und Prüfungsgremien durchaus von dem enormen Fachwissen getäuscht werden. Viele Doktoren dürften Teile ihrer Arbeit von kompetenten Textern, Assistenten oder Sekretärinnen haben anfertigen lassen, doch begibt man sich auf dünnes Eis, wenn das dargestellte Fachwissen gar nicht vorhanden ist. Nicht jeder Doktor ist auch eine Größe im Formulieren seiner Erkenntnisse, ohne dabei jedoch ein Defizit im Fachwissen zu haben. Ghostwriting erlaubt auch eine perfektere Formulierung oder Neufassung von Dokumentationen jeder Art.
Mit der erforderlichen Dissertation dokumentiert der Doktorand eigene Fähigkeiten und Erkenntnisse, welche er in selbständigen Studien methodisch erlangte. Die Dissertation oder Doktorarbeit ist der wesentliche Bestandteil der Promovierung. Wer den Doktortitel durch Betrug erlangte, dem kann dieser auch wieder aberkannt werden. Die jeweiligen Promotionsordnungen der Doktortitel verleihenden Fakultäten legen das genau fest. Ein Ghostwriter muss sich zwingend auch als Ghost verhalten, wenn etwaige Arbeiten aus seiner Feder in einer Dissertation involviert sind.