Wie wird man Ghostwriter?

Sätze wie „Ich habe schon immer gerne geschrieben“ oder „Wenn ich groß bin, will ich ein Buch veröffentlichen“ hast Du bestimmt schon einmal gehört oder selbst von dir gegeben. Spätestens dann, wenn Du Dich mit dem Thema Buch intensiver beschäftigst, stellst Du dann aber fest, dass Menschen wie J. K. Rowling und Stephen King absolute Ausnahmen sind: Angefangen hat es bei Ihnen zwar auch mit dem Grundgedanken, dass sie mit dem Schreiben Geld verdienen wollen, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Schreiberlingen ist es ihnen gelungen, diesen Gedanken auch tatsächlich zu realisieren. Generell gilt, dass nur 2 Prozent aller publizierten Bücher mehr als 5.000 mal verkauft wurden – wenn Du also vom Schreiben leben möchtest, solltest Du Alternativen zur Veröffentlichung eines Buches in Betracht ziehen.

Mit welchen Kompetenzen wird man Ghostwriter?

Als Ghostwriter musst Du ein paar Kompetenzen mitbringen, um dem Ganzen gewachsen zu sein. Es ist nicht einfach nur damit getan, gut schreiben zu können, fast noch wichtiger ist es, dass Du weißt, wie Du Dir deine Zeit einteilst.
In den meisten Fällen bearbeitest Du mehr als ein Projekt gleichzeitig und jedes Deiner Projekte hat eine andere Bearbeitungsfrist, Du kämpfst hier also auch ein bisschen mit deinem inneren Schweinehund: Während Du eigene Projekte auch einmal liegen lassen kannst, arbeitest Du im Ghostwriting-Bereich für Auftraggeber, die – je nach Branche – eine mehr oder weniger feste Abgabefrist haben. Wichtig ist also vor allem, dass Du pünktlich bist.
Als Ghostwriter darfst Du außerdem nie vergessen, dass Du nicht für Dich schreibst. Natürlich hast Du weitestgehend freie Hand und natürlich kannst Du dich sprachlich ausleben, aber das Endergebnis muss vor allem dem Kunden gefallen und nicht Dir. Du brauchst also Geduld und gute Nerven, denn es kann auch mal vorkommen, dass Dein Kunde sich etwas ganz anderes vorstellt, als Du im Kopf hattest und hier ist es wichtig, dass Du Dir vor Augen hältst, worum es sich bei dem Ganzen dreht: Als Ghostwriter sollst Du einen Text verfassen, der dem Kunden gefällt, der alle Aspekte enthält, die er sich vorgestellt hat und der im Endeffekt das darstellt, womit er sich identifizieren kann. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, nicht um eine Befriedigung Deiner persönlichen Wünsche.
Solange Du diese Punkte im Auge behältst, steht der Arbeit als Ghostwriter nichts mehr im Weg.

Worüber möchtest Du als Ghostwriter schreiben?

Zuerst solltest Du für dich entscheiden, worüber Du schreiben möchtest, worüber Du schreiben kannst bzw. zu welchen Themen Du etwas zu sagen hast. Dies gibt Dir einen ersten Anhaltspunkt dahin gehend, wie Du mit dem Schreiben Geld verdienen kannst.

• Schreibst Du gerne über das Neueste vom Neuesten? Hier bietet es sich an, dass Du Dir Schreibaufträge im journalistischen Bereich suchst und/oder einen Blog startest.
• Schreibst Du gerne über Menschen? Warum dann nicht eine Autobiografie übernehmen?
• Schreibst Du gerne über wissenschaftliche Themen? Viele wissenschaftliche Ghostwriting-Agenturen suchen quasi durchgehend Autoren.

Ghostwriting – Mit Schreiben Geld verdienen

Als Ghostwriter kommt es vor allem darauf an, Aufträge zu akquirieren. Wie dies gelingen kann, kommt maßgeblich darauf an, in welchem Bereich Du schreiben möchtest. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die Aufträge, die Du übernehmen könntest, von den Stellen kommen, die selbst keine freien Kapazitäten haben und auf ein zusätzliches Paar Hände angewiesen sind.

Ghostwriter werden bei Pressestellen/Zeitungen

Zeitungen suchen häufig jemanden, der sie dabei unterstützt, kleinere Aufträge zu schreiben. Das können bspw. Artikel zu lokalen Ereignissen sein, es kann aber genauso die Horoskopseite betreffen.

Ghostwriter für Privatpersonen werden

Wenn Du Interesse daran hast, Privatpersonen bei ihren Projekten zu unterstützen, könntest Du z. B. eine Anzeige in der Zeitung schalten.

Wie wird man Ghostwriter für akademische Ghostwriting-Agenturen?

Um als Ghostwriter bei einer akademischen Ghostwriter-Agentur arbeiten zu können, genügt es, wenn Du Deine Bewerbungsunterlagen zu den entsprechenden Agenturen schickst. Wichtig ist hier, dass du einen entsprechenden akademischen Background mitbringst und deine Zeugnisse mitschickst. Je nach Agentur folgt dann ein Bewerbungsgespräch oder eine schlichte Antwort-E-Mail, in der Du darauf hingewiesen wirst, dass Du in den Autorenpool aufgenommen wurdest. Von diesem Zeitpunkt an erhältst Du E-Mails mit potenziell für Dich interessanten Angeboten, die alles Wichtige zum Auftrag enthalten: Seitenumfang, Thema, Zeitplan und natürlich das Honorar.

Chefschreiber

Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

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