[pullquote align=“right“]Die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten gehört zu den Standards eines akademischen Studiums.[/pullquote]

Die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten gehört zu den Standards eines akademischen Studiums, stellt aber für Studierende nicht selten eine besondere Herausforderung dar. Wissenschaftliche Arbeiten sind neben den Klausuren und mündlichen Prüfungen die üblichen Leistungsnachweise im Hochschulstudium und dienen der Hochschule zur Messung der Studienleistungen und als Grundlage der Leistungsbewertung, die wiederum für die Erteilung von Studienzertifikaten und ggf. für die Aufnahme in weiterführende Studienabschnitte notwendig ist. Schließlich sind Abschlussarbeiten (Bachelor-, Master-, Diplomarbeiten, schriftliches Staatsexamen) umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten. Daher sind wissenschaftliche Arbeiten weder Zauberei noch allein hochbegabten Studierenden vorbehalten. Obwohl besonders jüngere Semester großen Respekt vor wissenschaftlichen Arbeiten haben, so basiert ihr Verfassen auf grundlegenden und leicht einsehbaren Regeln. Dazu wird das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten in der Oberstufe von Gymnasium/Gesamtschule und vergleichbaren Schulen geübt. Auf wissenschaftliche Arbeiten kann sich also jeder Studierender mit der nötigen Aufmerksamkeit gut vorbereiten. Die folgenden Hinweispunkte und Tipps ergeben einen Leitfaden für die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten:

Die Formalien

Jedes Fach bzw. Studiengang hat seine eigenen Formalien für wissenschaftliche Arbeiten. In der Regel teilt der Dozent dies mit; ansonsten ist nach den Formalien zu fragen. Einführende Veranstaltungen zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten sind verpflichtend und unterstützen die eigene wissenschaftliche Bearbeitung. Hier wird auch Fachliteratur zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt.

Das Thema

Wissenschaftliche Arbeiten haben ein Thema, das möglichst präzise festgelegt werden muss. In der Regel wird es mit dem Dozenten ausführlich abgesprochen und befasst sich mit einem Unterthema zum Thema der jeweilig besuchten Lehrveranstaltung. Themen von wissenschaftlichen Arbeiten können vom Dozenten vorgegeben werden, wenn er die Studierenden spezifisch prüfen möchte; in vielen Fällen kann der Studierende ein ihn interessierendes Thema aus der Lehrveranstaltung für seine wissenschaftliche Arbeit einbringen.

Das Expose

Ist das Thema in etwa abgesprochen, verfasst der Studierende für seine wissenschaftliche Arbeit ein Exposé, das die ungefähre Zielrichtung, die Vorgehensweise (Methodik), einen Gliederungsvorschlag und eine vorläufige Literaturliste sowie Angaben zum Umfang, Grafiken, Statistiken, historische Quellen umfasst. Sollte sich die wissenschaftliche Arbeit mit einem Experiment beschäftigen, sind Angaben zu Aufbau, Messinstrument und Auswertung einzubeziehen. Dieses Exposé für eine wissenschaftliche Arbeit legt der Studierende dem Dozenten wiederum vor und erhält eine Rückmeldung zur Anlage seiner wissenschaftlichen Arbeit. Diese Rückmeldung zur wissenschaftlichen Arbeit ist sehr wichtig, da hier wesentliche Erkenntnisse zu evtl. vorhandenen Problemen, Fehlern oder unlogischen Gedankengängen vermittelt werden. Kritische Feedbacks lassen sich konstruktiv nutzen, um Zielrichtung und Aufbau der wissenschaftlichen Arbeit zu verbessern. Die Gesprächsergebnisse sollte möglichst schriftlich festgehalten werden, damit keine wichtigen Informationen verlorengehen.
Während der Erstellung des Exposés bietet es sich schon an, zentrale Literatur besorgt zu haben, entsprechende Anregungen aufzunehmen, Erkenntnisse schriftlich zu dokumentieren, evtl. Vorarbeiten zu leisten und sich mit dem Thema der wissenschaftlichen Arbeit allgemein vertraut zu machen.

Die Gliederung

Wissenschaftliche Arbeiten haben eine Rahmenstruktur, die in den einzelnen Disziplinen in Einzelheiten voneinander abweicht: 1. Einleitung, 2. Hauptteil, 3. Schluss. Die Einleitung umfasst einen Ausgangs- oder Problempunkt, eine Fragestellung und Ziele der Arbeit, einen Hinweis auf das methodische Vorgehen und eine kurze Darlegung des Aufbaus. Der Hauptteil von wissenschaftlichen Arbeiten entfaltet das Thema in seinen Einzelthemen, z.B. Geschichte, Begriffsdefinitionen, Untersuchungsgegenstand und seine Theorien, die Kernfrage und die Methodik der Untersuchung, Ergebnisse und kritische Diskussion. Im Schlussteil von wissenschaftlichen Arbeiten werden die Erkenntnisse und ggf. weiterführende Fragestellungen zusammengefasst. Für die Gliederung gilt: Jeder Hauptpunkt einer wissenschaftlichen Arbeit hat mindestens zwei Unterpunkte (also 2.1 und 2.2).

Quellen & Zitate

Jede fremde Quelle muss nachprüfbar belegt werden!!! Direkte Zitate sind zu vermeiden, besser ist es in eigenen Worten, die Erkenntnis anderer Autoren zu umschreiben (Quellenbeleg) und nur besonders prägnante Begriffe oder Aussagen wörtlich zu übernehmen (Quellenbeleg). Fachbegriffe müssen in wissenschaftlichen Arbeiten selbstverständlich genutzt werden. Ob Quellen mit Fußnoten oder im Text dokumentiert werden, ist in den Formalien für eine wissenschaftliche Arbeit geregelt. Alle Quellen müssen sorgfältig geprüft werden. Wikipedia ist in der Regel keine wissenschaftliche Quelle; Internetquellen von Fachautoren sind mit genauem Link aber als Quelle für eine wissenschaftliche Arbeit meist anerkannt.

Der Abschluss

In jedem Fall müssen wissenschaftliche Arbeiten vor Abgabe auf orthografische, sprachliche und logische Fehler geprüft und diese korrigiert werden. Der letzte Schritt einer wissenschaftlichen Arbeit ist die Abgabe eines sauberen Ausdrucks ggf. mit Bindung und/oder die Erstellung einer elektronische Version in abgesprochenem Umfang.

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4 Gedanke zu “Das Erstellen von Wissenschaftlichen Arbeiten – Ein Leitfaden”

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