Ghostwriting ist ein Begriff, der aus dem Englischen kommt – aber die Ursprünge des Ghostwritings liegen eher in Amerika. Hier ließ die Prominenz ihre Memoiren gerne von einem bekannten oder unbekannten Journalisten oder Schriftsteller schreiben statt selbst zur Feder zu greifen. Schließlich kann nicht jeder gut schreiben. Insbesondere viel beschäftigte Geschäftsleute haben anderes zu tun. So schickt man oft einen eigens angestellten Schreiber in die Archive aus Zeitschriftenausschnitten, Tagebüchern, Interviews oder Filmaufnahmen und lässt ihn erst einmal eine chronologisch geordnete Vita erarbeiten. Anhand derer steuert man dann noch lebendige Erinnerungen und Anekdoten bei. Zusätzliche Zeitzeugen können befragt werden. Der, um den es dabei geht, ist eigentlich die wenigste Zeit mit seiner Biografie beschäftigt.
Der Ghostwriter hat keine spezifische Ausbildung, sondern ist Journalist oder Schriftsteller, je nach Kontext auch Historiker oder anderes. Als Tools zum Erlernen dieser Tätigkeit kann man auch auf englisch-sprachige Bücher wie „Ghostwriting“ von Andrew Crofts,
„Ghostwriting for Fun and Profit“ von Eva Shaw, „Ghostwriting: The Ultimate Guide to Creating a Bestseller“ von Joel Hochmann und Larry Leichmann oder den Titel „The Secret World of Ghostwriters: And How to Work With One“ von Julie Ann Amos zurückgreifen. Man findet bei Amazon.com noch weitere Titel. Mindestens drei davon sollte man gelesen haben, weil sie sich in der Herangehensweise unterscheiden. Ob man als Ghostwriter mit Namen auf dem Buchtitel auftaucht oder nicht: man hat stets dem Inhalt des Buches zu dienen. Man achtet also darauf, dass der Beschriebene sich selbst nicht schadet oder in juristischen Differenzen wiederfindet. Der Co-Autor wird als Autor oft wenig sichtbar und ordnet alles den Interessen des Beschriebenen unter. Manchmal entsteht allerdings ein besonderes Vertrauensverhältnis oder jemand wird seitens eines Prominenten gebeten, als Ghostwriter zu fungieren. Auch viele Politikerreden sind keineswegs von den Politikern selbst geschrieben worden, sondern von einer dritten Person, deren Name niemand erfährt.