Das Urheberrecht ist ein hohes Gut. Und das ist auch richtig so, schließlich geht es um geistiges Eigentum. Wer sich daran vergreift, begeht Diebstahl, das kann man drehen und wenden, wie man will. Doch nicht jeder Text ist urheberrechtlich geschützt. Es gibt auch Texte, die frei davon sind und für die allgemeine Verwendung freigegeben sind. Auf der Suche nach solchen freien Texten begegnet man unterschiedlichen Portalen. Einige davon gibt es schon sehr lange.

Zu den ältesten Portalen für urheberrechtlich freie Texte zählt das Project Gutenberg. Schon im Jahr 1971 wurde dieses mehrsprachige Projekt ins Leben gerufen. Im Laufe der Zeit haben sich die Texte auf dem Project Gutenberg auf die beachtliche Zahl von rund 15.000 elektronischen Büchern angesammelt. Die deutschsprachige Variante heißt Projekt Gutenberg und wurde im Jahr 1994 ins Leben gerufen. Ursprünglich war es als reines Freizeitobjekt gedacht, doch im Laufe der Zeit entwickelte sich das Projekt immer mehr zu einem beliebten Portal für all jene, die auf der Suche nach klassischer Literatur sind, die es kostenlos gibt. Für eine gewisse Anzahl von Texten wurden durch die Betreiber des Projektes die Rechte erworben. Für einen Großteil der Literatur war das jedoch gar nicht nötig. Texte, die von Künstlern stammen, die bereits seit mindestens 70 Jahren tot sind, können ohne Bedenken verwendet werden.

Ein weiteres Portal für urheberrechtlich freie Texte nennt sich Wikisource. Der Name erinnert nicht zufällig an die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Wikisource ist ein Ableger der Wissensseite. Die Texte dort sind entweder frei vom Urheberrecht oder unterliegen einer sogenannten freien Lizenz. Im Klartext bedeutet das, dass sie für die Allgemeinheit zugänglich und frei nutzbar sind. Spezieller geht es auf Wikibooks zu. Dieses Portal hat seinen Schwerpunkt auf das Thema Bildung gelenkt. Das Portal ist kleiner als viele andere, aber inhaltlich wertvoll. Rund 540 Bücher aus verschiedenen Fachbereichen und insgesamt 8.200 Buchkapitel finden sich auf Wikibooks. Die Tendenz ist steigend, sodass sich Interessenten zu besonderen Themen und Fachgebieten auf dem Potal über eine Vielzahl fachlicher Informationen und interessantes Hintergrundwissen freuen können.

Neben den bereits genannten Portalen gibt es eine Vielzahl weiterer Seiten, auf denen man urheberrechtlich freie Texte finden kann. Welchem der Portale man sich bedienen will, hängt von den eigenen Wünschen und Anforderungen ab. Wer sich für Kunst, Literatur, Musik, Philosophie oder Naturwissenschaften interessiert, wird auf Zeno.org eine große Auswahl von freien Texten finden. Freunde der englischen Sprachen können sich auf Eldritch Press umsehen. Sämtliche der dort zugänglichen Texte sind in englischer Sprache verfasst und stammen entweder von Künstlern, die mehr als 70 Jahr tot sind oder sind frei verfügbar. Das umfangreiche Thema Open Access wird auf der Informationsplattform Open Access bearbeitet. Das Portal informiert umfassend über alle Fragen, die dieses komplexe Thema betreffen. Freie Texte, die sich zum Lernen eignen oder Literaturfreunden dienen, sind des weiteren die Portale Open Educational Resources, Archive.org und Literaturnetz.org. Wer auf der Suche nach weiterführenden Links und Informationen ist, kann sich auf dem Open Directory Project umsehen. Die Zahl der freien Texte lässt (fast) keine Wünsche offen.

admin

Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

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