Wer heutzutage etwas nicht weiß, der fragt Google oder Bing. Im englischsprachigen Raum bekommt der Nutzer die Antwort auf die in die Suchmaschine eingegebene Frage immer öfter von Demand Media. Die in den USA ansässige Firma liefert Inhalte, die auf Suchanfragen zugeschnitten sind, und findet auch in Deutschland immer mehr Nachahmer.
Demand Media nutzt das Geschäftsmodell Content Farm. Tausende freie Mitarbeiter produzieren jeden Tag auf einer Plattform eine immens große Menge an Inhalten. Dazu analysiert Demand Media in einem ersten Schritt bei Google oder Bing getätigte Suchanfragen. Besteht eine hohe Nachfrage an einem Thema, wird der Text als Auftrag auf der Plattform ausgeschrieben. Einer der freien Mitarbeiter übernimmt dann den Auftrag. Die Bezahlung ist dabei so gering, dass ein Autor eine kaum zu bewältigende Menge an Texten liefern müsste, um davon leben zu können. Der fertige Content wird auf Websites von Demand Media bereitgestellt und mit Werbung bestückt, welche der Firma Einnahmen beschert. Eine entsprechende Suchmaschinenoptimierung sorgt außerdem dafür, dass die Texte auf einem hohen Rang bei Google oder Bing erscheinen.
Kritiker bezeichnen Firmen wie Demand Media als die „Totengräber des Journalismus“. In der Content Farm entstehen jedoch keine aktuellen, sich schnell verändernden Nachrichten, sondern eher langlebige Inhalte wie beispielsweise die Antwort auf die Frage „Wie falte ich eine Serviette?“. Qualitativ hochwertige Inhalte werden dennoch bei Demand Media kaum entstehen, denn ein guter journalistischer Text erfordert Recherche, Ausarbeitung des Themas und Nachkontrolle. Die dafür benötigte Zeit und Mühe kann ein Autor bei der in der Content Farm üblichen Bezahlung nicht aufwenden.