Ghostwriting ist für viele Menschen ein Schimpfwort. Sie gehen davon aus, dass sich „faule Menschen“ mit Hilfe eines Ghostwriters einen akademischen Grad erschleichen. Dabei umfasst der Job eines Ghostwriters viel mehr, als die Verfassung von Doktorarbeiten.
Ghostwriting ist in vielen Bereichen des täglichen Lebens verbreitet, erlaubt und sogar erwünscht. Politiker lassen ihre Reden von einem Assistenten schreiben, Lektorate lassen mit Hilfe eines Ghostwriters Bücher überarbeiten und unstimmige Passagen in einen harmonischen Lesestoff verwandeln. Selbst bekannte Journalisten und Reporter arbeiten mit Ghostwritern zusammen, die die recherchierten Themen optimal ausformulieren. Und auch das Internet lebt von Ghostwritern. Private Blogs, kleinere Firmenseiten, Reiseveranstalter und Internetauftritte mit viel Content lassen ihre Seiten von Ghostwritern füllen und profitieren davon. In all diesen Bereichen bewegt sich das Ghostwriting in einem legalen Bereich.
Illegal wird es erst, wenn es um die bereits oben erwähnte Doktorarbeit oder andere wissenschaftliche Ausarbeitungen geht. Bewegt sich die Hilfe des Ghostwriters bei solchen Ausarbeitungen noch im Bereich des Recherchierens oder des Niederschreibens des vom Auftraggeber zusammengetragenen Materials, wird auch hier niemand von einer illegalen Handlung sprechen. Schreibt der Ghostwriter das Staatsexamen, die Doktorarbeit oder die wissenschaftliche Ausarbeitung in Eigenregie und nicht in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, ist dies eine illegale Handlung und kann rechtlich geahndet werden. Dabei kann es vor allen Dingen für den Auftraggeber sehr unangenehm werden. Der Verlust seines akademischen Grades ist dabei nur ein Punkt. Vielmehr kann er des Betruges bezichtigt werden, was im schlimmsten Fall zu einer Verurteilung führen kann. Deshalb sollte sich jeder Ghostwriter im Vorfeld gut überlegen, wie umfangreich er seine Dienste anbieten möchte.