Ghostwriting von Songtexten

„Nicht jeder ist dazu geschaffen, ein guter Lyriker zu sein und nicht jeder hat das Zeug zu einem guten Sänger.“ sagte bereits Chuck-D der Hip-Hop-Urgesteine Public Enemy im Bezug zum Ghostwriting in der Musikbranche. Auch im Hip-Hop, also der wohl textbezogensten Musikrichtung überhaupt, ist Ghostwriting inzwischen also zumindest inoffiziell salonfähig. Wie in allen anderen kreativen Bereichen, beschreibt Ghostwriting von Songtexten auch hier das Verfassen von Texten durch einen sogenannten Ghost, also einem wortgewandten Autoren, welcher stellvertretend für den später genannten Verfasser die Worte zu Papier bringt, dabei namentlich aber nicht genannt wird.

Das Ghostwriting von Songtexten ist besonders in der Popmusik verbreitet und hielt vor allem mit der Welle der Castingshows vermehrt Einzug in die Musiklandschaft. Während „echte“ Musiker sowohl Instrumentalteil als auch Songtext allein der Musiker-Ehre wegen selbst verfassen, werden sowohl Melodie als auch Worte dem neuen Casting-Star oftmals durch Ghostwriter maßgeschneidert. In den meisten Fällen handelt es sich bei den eigentlichen Verfassern der Texte um gestandene Musiker, die selbst im Musikgeschäft keine Beachtung mehr finden und ihr Talent anderweitig einsetzen. Insofern ist das Ghostwriting von Songtexten durchaus gerechtfertigt, muss aber nicht für jeden Interpreten moralisch einwandfrei sein.

Illegal ist Ghostwriting von Songtexten für den Ghost nicht. Der Ghostwriter stellt dem selbsternannten Musiker sein Werk zur Verfügung und es liegt allein in der Hand des Interpreten, ob er den Text als sein Produkt ausgibt oder den Ghostwriter nennt. Gewiss bestehen die meisten Ghostwriter und deren Auftraggeber zwar darauf, die Existenz des Helfers zu leugnen, jedoch gehen viele Kreative inzwischen auch sehr offen mit ihrer Schreibhilfe um und bedanken sich gar für seine Unterstützung.

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