Ghostwriter erfahren mit ihrer Tätigkeit in den letzten Jahren zunehmend an Akzeptanz. Neben bekannten Prominenten, die sich durch professionelle Ghostwriter kreative Hilfestellung für ihre Autobiographien sichern, wurde beim Filmfestival Berlinale 2010 der Film ?Der Ghostwriter? des polnisch-französischen Regisseurs Roman Polanski präsentiert. Dieser Polit-Thriller zeigt die mögliche Rolle eines Ghostwriters und die Verstrickungen, die sich bei der Textarbeit im Hintergrund entwickeln können.
Allerdings ist Hollywood natürlich nicht gerade der bekannteste Repräsentant für realitätsnahe Darstellungen von Berufen und Berufungen. Doch öffnete sich dem Publikum eine interessante Sphäre der kreativen Verantwortung, die bis dato zumeist im erwünschten Hintergrund blieb. Im Film wird das vom Ghostwriter angefertigte Manuskript von den Vereinigten Staaten als innenpolitische Bedrohung eingestuft und das Leben des Ghostwriters gerät folglich in Bedrohung.
Hierbei stellt sich die Frage, inwiefern der Ghostwriter für seine Schreibtätigkeit und die Lieferung, beziehungsweise Verbreitung, von Informationen zur Rechenschaft gezogen werden kann. Um von der Fiktion wieder in die Realität zu gelangen, sollte diese durchaus interessante Frage in einem realistischerem Kontext gestellt werden. Wie verhält es sich mit Informationen, die von einem Ghostwriter erhalten und verarbeitet werden? Ist der Texter im Hintergrund für die Ausformulierung zur Verantwortung zu ziehen? Da es im Falle von Texten eines Ghostwriters um Auftragsarbeiten handelt, wird dementsprechend die Verwendung der Texte vertraglich geregelt. Soweit nicht anders vereinbart, verzichtet der Ghostwriter vollständig auf das Urheberrecht auf die produzierten Texte sowie auf die namentliche Nennung seiner Autorschaft. Der fertige Text wird mit den Vereinbarungen des Auftrages verglichen und bei Zufriedenheit nimmt der Auftraggeber den Text als sein geistiges und persönliches Eigentum an. Somit liegt die Entscheidung über Verwendung und Publikation beim Auftraggeber. Folglich ist auch die Autorschaft rechtlich beim Auftraggeber, der im Weiteren auch die Verantwortung für die produzierten Inhalte und Informationen übernimmt. Letztendlich gilt es, über Umfang, gewünschte Informationen und Zielrichtung der Texte im Vorfeld ein möglichst großes Maß an Klarheit zu schaffen.

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Geboren Ende der 70'er Jahre in Wien, seit 2002 in St. Gallen, Doktor der VWL

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